Kaltes, feuchtes Wetter, nasses Fell, kalte Zugluft, Wetterumschwünge: der Stoffwechsel arbeitet
auf Hochtouren. Vermutlich ausgelöst durch die vermehrte Ausschüttung von Botenstoffen werden Entzündungsprozesse im Körper angekurbelt. Gelenke (Arthritis) und Muskeln entzünden sich. Die Pferde
haben Schmerzen und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt.
Die Ursachen für Arthrose können sehr unterschiedlich sein, und es werden primäre Formen (z.B.
durch direkte Schwerstarbeit, hohes Körpergewicht, Alterung, Stoffwechselschäden, Überbe-anspruchung) von sekundären, erworbenen Formen (z.B. zu flache Hüftpfanne, Folgezustände nach
Verrenkungen, Fehlstellungen der Gliedmaßen und Gelenkachsen, Wachstumsstörungen, entzündliche oder nicht-entzündliche Gelenkerkrankungen) unterschieden.
Symptome einer Arthrose bei Pferden können sein:
- Gallen: können auf den Austritt von Gelenksflüssigkeit hinweisen
- Schmerzen in Bewegung, Lahmheit
- Bewegungseinschränkungen, z.B. bei Aufstehen oder Hinlegen oder nach der
Stallruhe
- Schwellungen der Gelenke
- Arthrosen können zu akuten Entzündungen führen
Aus naturheilkundlicher Sicht hat eine degenerative Gelenker-krankung ihre Ursache fast immer
zunächst in einem gestauten Energiemeridiansystem. Da die Energie auf einem solchen Meridian nicht mehr ausgeleitet werden kann, versucht der Körper, eine Ausleitung auf zellulärer Ebene durch
eine chronische Entzündung herbeizuführen. Gelingt auch dies nicht mehr, gleitet das betroffene, gestaute Meridiansystem in die Energieleere und das entsprechende Gewebe in die Degeneration
ab.
Im erkrankten Gelenk löst sich der degenerierte Gelenkknorpel auf, und es erfolgt eine Freisetzung
und Bewegung von Knorpel-partikeln durch Reibung und Druck bei Gelenkbewegung. Hierdurch entsteht eine sehr schmerzhafte Entzündung der sog. "Synovialis", der bindegewebigen und teilweise
schleimhautartigen Innenauskleidung des Gelenks.
Von Seiten der konventionellen Tiermedizin wird die erfolgreiche Behandlung einer
fortgeschrittenen Arthrose gewöhnlich als unmöglich angesehen.
Eine Unterdrückung des Krankheitsgeschehens durch antient-zündlich oder schmerzlinderd wirkende
Arzneimittel beseitigt naturgemäß nicht die eigentlichen Krankheitsursachen, sondern lindert allenfalls nur die Symptome.
Eine ganzheitliche Therapie ist in der Lage, die Ursachen einer Arthrose zu beseitigen und das Gelenk zumindest teilweise zu regenerieren, solange das betroffene Gewebe noch eine gewisse
Regulationsbereitschaft und Regenerationsfähigkeit besitzt. In fortgeschrittenen Fällen, bei denen bereits viel Gewebe zerstört ist, ist dies leider nicht mehr der Fall.
Daher ist es sehr wichtig, eine ganzheitliche Therapie einer Arthrose möglichst frühzeitig zu beginnen.
Die äußeren Ursachen werden als erstes reguliert, indem z.B. Stellungsfehler der Gliedmaßen oder eine falsche Reitweise korrigiert werden. Anschließend wird das gestaute Meridiansystem reguliert
und die Regeneration des degenerativ erkrankten Gewebes unter Anwendung homöopathischer Arzneimittel, Kräuter oder Schüßler-Salzen stimuliert.
Durch entsprechende fachgemässe und regelmässige (!) Behandlung der Hufe durch den Huforthopäden können die von der Arthrose betroffenen Gelenke entlastet werden.
Der Umgang mit dem Arthrosepferd:
- Reiten, bzw. bewegen Sie ein Pferd mit Arthrose regelmässig.
- Achten Sie auf eine längere Aufwärmphase.
- Eine gute Bemuskelung und kein Übergewicht schont die Gelenke.
- Keine engen Wendungen, schnelle Galopps oder plötzliche Stopps reiten = alles vermeiden, was Stöße oder Prellungen der betroffenen Gelenke verursachen kann.
- Pferde ggf. vorübergehend eindecken.
- Im Stall für eine warme, griffige Liegefläche (dicke Einstreu oder Gummimatten) sorgen.
- Cavalettiarbeit zur Gymnastizierung und Verbesserung der Propriozeption
- Mobilisation durch systematische Lockerungsübungen
- Massagen
Text & Bilder: Marcella Böer
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Cookie (Freitag, 09 September 2016 08:59)
Dieser Eintrag hat mir sehr weiter geholfen da mein Lieblingpferd in einem schulbezrieb auch Arthrose hat